In der Identität liegt das eigene Wollen, Streben und Wünschen. Vergleichbar mit einer Chronik der eigenen Existenz sind dort individuelle Bedürfnisse, Werte, Denk- und Handlungsmuster und die emotionale Grundausrichtung festgelegt. Geschrieben hat diese Chronik unsere Geschichte, also das was wir erlebt, was wir erfahren und wie wir in Folge dessen gefühlt, gedacht und gehandelt haben. Warum es gut ist zu wissen, wo man steht und wohin man soll wird hier kurz beleuchtet.

 

SELBSTBILD UND FREMDBILD

Der Inhalt dieser Chronik wird von mehreren Einflüssen geprägt — Eltern, Großeltern, dem Kollektiv. Wesentlich aber sind die persönlichen Neigungen, Talente und Potenziale die wir mitbringen und wie wir damit umgehen. Identität macht einzelne Einheiten von einander unterscheidbar. Einzelne Personen, Organisationen, Nationen oder ganze Gesellschaften können solche Einheiten sein. Wenn man den Umstand der Unterscheidbarkeit betrachtet wird klar, dass Identität zwei Seiten hat. Nennen wir die beiden Seiten Selbstbild und Fremdbild. Also wie sieht es innerhalb einer Einheit aus? Nicht nur was ist vorhanden, sondern wie wird mit dem Vorhandenen umgegangen und was davon ist vom Standpunkt der Aussensicht wahrnehmbar?

Hier kommen wir zum spannenden Teil! Wenn Identität zwei Seiten hat, sind diese dann verschieden oder sind sie gleich, stimmen Selbstbild und Fremdbild überein? „Je nachdem“ wäre die vieldeutige Antwort darauf. Je mehr sich eine Einheit mit der eigenen Identität auseinandergesetzt hat, reflektiert hat und dadurch ein erweitertes Bewusstsein über die innere Struktur seiner Identität erhalten hat, umso bewusster fühlt, denkt und handelt sie im Sinne ihrer inneren Struktur. Um so eher stimmen Selbst- und Fremdbild überein. Umso integrer handelt eine Persönlichkeit, umso konsistenter wird sie wahrgenommen. Im positiven, wie auch im negativen.

 

TRICK 17

Und hier kommt Trick 17: War die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität erfolgreich, hat man es geschafft innere Konflikte beizulegen, die aus dem Ringen um die Vorherrschaft der identitätsprägenden Einflüsse entstanden sind, werden die positiven Strömungen sichtbar. Individuelle Fähigkeiten, Stärken und ausserordentliche Exzellenzen werden erkannt, anerkannt, in die eigene Existenz integriert (konsequentes Handeln) und formen von da an Selbstbild und Fremdbild.

 

"Die Folgewirkungen: neben persönlichem Wohlempfinden und Selbstvertrauen werden Beziehungsfähigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Ansehen einer Einheit markant angehoben."

 

Bewusste Identität bestimmt die Position einer Einheit. Wo steht sie, wer ist sie, was macht sie aus. Wie in einem genetischen Code ist in ihr schon angelegt was daraus werden kann. Eine Landkarte, ein Bauplan nachdem sich eine Einheit aufgrund der Beschaffenheit ihrer inneren Struktur entwickeln kann. Erinnern wir uns daran, dass die Potenziale einer Einheit noch bevor sie gehoben wurden in der Identität bereits sichtbar sind. Entwicklung ist immer ein Prozess, Entwicklung geht immer von einem Ist-Stand aus, hin zu einem Ziel-Stand. Vom Ist-Stand aus betrachtet , sind meist mehrere mögliche Ziele erkennbar – von einem Ziel aus betrachtet gibt es hingegen nur einen tatsächlichen Ausgangspunkt. Klingt logisch, ist es aber nicht. Wenn Ausgangspunkt und Ziel zusammen gehören, sollte es da nicht auch nur ein tatsächliches Ziel geben? Die Antwort ist so verblüffend wie einfach: Ja! Keine Sorge, sollte ein Knoten entstanden sein, wird er gleich aufgelöst.

 

DER BLICK IN DIE VERGANGENHEIT

Das verdreht wirkende an diesem Bild beruht auf folgendem Umsand: Unser Blick in die Vergangenheit ist an unsere Erinnerung geknüpft. Wir haben es erlebt, dort sind wir damals gestanden und heute sind wir hier. Wir wissen ziemlich genau wie wir den aktuellen Standpunkt erreicht haben, welche Maßnahmen (oder Unterlassungen) uns hierher gebracht haben.

Wenn wir das Bild nun umdrehen im Sinne einer bewussten Identität, in der eine Einheit genau weiß wo sie steht, was sie ausmacht, welche Potenziale sie hat. Dann ist ihr auch klar wohin sie strebt, was ihr eigentliches Ziel ist und wie sie dort hinkommt. Dieses Bild nennen wir Vision. Eine Vision ist wie ein Pfeil an dem ein Seil befestigt ist, der in Richtung Zukunft abgeschossen wird und sich dort im Fels verankert. Sie ist die Projektion der Identität einer Einheit in die eigene Zukunft - in ihren entwickelten Status. Im Idealfall ist die Vision das große, leuchtende Ziel das hinter jeder Äußerung, jeder Maßnahme und jeder Handlung steht. Wird eine Vision konsequent eingesetzt, wird aus dem einfachen Peilinstrument ein strahlender Leuchtturm für den Entwicklungsweg der eigenen Existenz.

 

"Darin liegt ein ungeahntes Potenzial, das es einer Einheit ermöglicht das eigene Wohlergehen und das Wohlergehen ganzer Gesellschaften zu unterstützen und mit zu gestalten. Das Ganze wird erst ganz, wenn jeder alles was er als Gabe mitbekam wieder eingebracht hat."

 

Identität und Vision stehen sich wie die Enden eines Bogens Spannung erzeugend gegenüber. Und scheinen doch wie die konzentrischen Kreise einer Zielscheibe auf ein und das selbe hinzuweisen. Betrachten wir das Bild der Zielscheibe von der Seite erkennen wir: Identität und Vision verbleiben am gleiche Standpunkt, aber die Ebene ist höher. Echte Entwicklung erfolgt nach oben.

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VON FRANZ LAZARUS ZUM THEMA IDENTITÄT